Grußwort des KSG-Vorsitzenden Joseph Buhl zum Jahresbeginn 2019
Liebe Gemeinde!
Ein neues Jahr hat begonnen. So ein Jahreswechsel ist für die meisten von uns mit zahlreichen Vorsätzen für die kommenden zwölf Monate verbunden. Mehr Sport, das Rauchen aufgeben oder eine gesündere Ernährung. Auch wenn es im Verlauf des vergangenen Jahres mit der Umsetzung damaliger Neujahrsvorsätze nicht lange geklappt hat – man verfällt schnell wieder in alte, eingespielte Muster – so hindert das uns Menschen nicht daran, jedes Jahr aufs Neue Vorsätze zu fassen. Ein Jahresbeginn ist halt immer auch die Zeit eines Neuanfangs. Und wer weiß? Vielleicht wird es ja dieses Jahr etwas mit meinen Vorsätzen.
Blöd nur, dass sich all die Probleme und Herausforderungen unserer Zeit über den Jahreswechsel nicht wegwischen und durch einen Neubeginn unschädlich machen lassen. Und dabei stehen wir doch vor gewaltigen Herausforderungen: Sei es der Klimawandel, der immer mehr Menschen in die Flucht treibt. Oder Terrorismus. Umweltzerstörung. Massenkonsum und die Frage nach der gerechten Verteilung rar gesäter Güter. Fremdenfeindlichkeit. Oder der Versuch von verschiedenen Seiten das Konstrukt Europäische Union, welches uns, neben wirtschaftlichen Vorteilen, vor allem viele Jahrzehnte des Friedens und internationalen Austauschs geschenkt hat, zu zerstören. All dies sei nur exemplarisch genannt. Die Aufzählung ließe sich mühelos fortsetzen.
Angesichts all dessen, stelle ich mir oft die Frage, was ich allein schon tun kann. Ob die drei folgenden Ideen jeden überzeugen werden, bezweifle ich. Und auch, ob sich damit alle Konflikte und Krisen dieser Erde beruhigen lassen. Aber ich möchte es nicht versäumen, euch am Beginn von 2019 drei Impulse für euren Weg durch das Jahr mitzugeben:
1. Ich & Ich: Wie wäre es, wenn wir uns in diesem Jahr mehr Zeit für uns selbst nehmen würden? Zeit für die wichtigen Fragen. Was sind meine Bedürfnisse? Was brauche ich wirklich, um glücklich zu sein? Wo soll es hingehen? In meinem Leben. Oder fangen wir erstmal mit 2019 an. Wer möchte ich sein? Mir Zeit nehmen für mich. In einer ewig beschleunigenden Welt mal genussvoll auf die Bremse treten. Zeit für Ruhe finden. Einen Ausgleich. Balance. Hören wir auf, uns, von der Werbeindustrie befeuert, in einen Konsum zu flüchten, der uns nicht glücklich, sondern immer unglücklicher macht und nehmen wir uns Zeit für uns und das was uns beschäftigt, damit wir wirklich glücklich werden.
2. Ich & Du: Wie wäre es, wenn wir 2019 mehr auf unseren Nächsten schauen? Also richtig. Kein neidischer, missbilligender Seitenblick. Unseren Nächsten sehen und ihn erst einmal so annehmen, wie er ist. Auch wenn uns das ein oder andere auf den ersten Blick nicht gefallen mag. Geben wir ihm eine Chance. In einer Welt, voll Gewalt und Verrohung scheint für Liebe kein Platz mehr zu sein. Doch Jesus selbst hat uns ermutigt, uns nicht damit abzufinden: Liebe deinen Nächsten, er ist wie du! Auch wenn das nicht immer leicht ist, Kompromisse erfordert und Kraft kostet. Es lohnt sich. Also warum eigentlich nicht? Lasst uns in diesem Jahr mehr auf unseren Nächsten schauen. Lasst uns mehr miteinander sprechen – nicht übereinander. Lasst uns echte soziale Kontakte pflegen, anstelle einer Freundesliste auf Facebook.
Auch die Umwelt würde ich unter „den Nächsten“ subsumieren: im Supermarkt auf Regionalität achten. Verpackungsmüll vermeiden. Öfter das Fahrrad und den ÖPNV nutzen. Vielleicht nicht jedes Wochenende nach Mallorca jetten. Den eigenen Wasserkonsum hinterfragen. Es geht mir nicht darum, die Fortschritte unserer Zeit zu dämonisieren. Ich möchte lediglich für einen bewussteren und maßvolleren Umgang plädieren.
3. Ich & Gott: Wie wäre es schlussendlich, wenn wir 2019 mehr Zeit und Energie in unsere Beziehung zu Gott stecken würden? Suchen wir nach ihm. Ich bin sicher, wir werden ihn finden. Aber wir müssen dafür unsere bequeme Couch verlassen und uns auf die Suche nach ihm machen. Er will in und durch uns wirken. Er will das Beste für uns. Dennoch ist Gott kein Magier, der all unsere Wünsche mit einem Fingerschnippen erfüllen wird. Aber ich glaube, dass wir ihn bitten dürfen, unser Streben und Bemühen zum Guten zu vollenden. Da, wo wir selbst nicht weiterkommen, wird er uns helfen. Vertrauen wir 2019 mehr auf Gott und legen unser Leben bewusst in seine Hände. Er ist bei uns und wird uns durch dieses Jahr begleiten.
In diesem Sinne möchte ich uns allen ein frohes, gesundes und erfolgreiches Jahr 2019 wünschen. Möge über diesem Jahr Gottes reicher Segen stehen und möge er uns auf unserem Weg begleiten.
von Joseph Buhl